MIND THE GAP
Projekt
Gemeinsam mit meiner Kommilitonin, die einen Bachelor in Architektur mitbrachte, habe ich in unserer Masterarbeit untersucht, wie temporäres und nachhaltiges Wohnen im urbanen Raum realisierbar ist. Während ich als Kommunikationsdesignerin die Nutzererfahrung und visuelle Gestaltung verantwortete, ergänzte sie das technische und bauliche Fachwissen.
Das Ergebnis ist ein flexibles, autarkes Tiny-House-Konzept, das ungenutzte Baulücken und Freiflächen in Städten aktiviert und ressourcenschonend arbeitet. Ziel war eine ästhetische, effiziente Wohnalternative, die den urbanen Raum kurzfristig entlasten kann.
Markenentwicklung
Zu Beginn recherchierten wir umfassend zu Nachhaltigkeit, Urbanisierung und minimalistischen Wohnformen und ergänzten dies um eine detaillierte Zielgruppen- und Konkurrenzanalyse. Darauf aufbauend entwickelten wir ein Marken- und Produktkonzept, das kurz- und langfristige Mietmodelle ermöglicht.
Aus den Erkenntnissen definierten wir zentrale Profilkriterien, Mission und Werte – das Fundament unserer Markenstrategie. Ziel war eine Marke, die die Vision des Tiny Houses und die Bedürfnisse urbaner Nutzer klar vermittelt.
Der Name „MIND THE GAP“ fasst die Kernidee prägnant zusammen: das Schließen und Sichtbarmachen urbaner Lücken – räumlich wie gesellschaftlich. Er steht für die Aktivierung ungenutzter Flächen und flexible, nachhaltige Wohnlösungen.
So entstand eine klare Markenidentität, die die Zielgruppe anspricht und die Werte des Projekts präzise transportiert.
User Centered Approach
Da unser Konzept zwei zentrale Zielgruppen anspricht – Mieter:innen und Verpächter:innen – war es entscheidend, für beide eine klar strukturierte, separate User Journey zu entwickeln. Ihre unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen machten eine gezielte, individuelle Prozessgestaltung notwendig.
Die differenzierte Ausarbeitung stellt sicher, dass beide Gruppen den Ablauf intuitiv, verständlich und effizient durchlaufen können – und erleichtert zugleich Nutzung und Verwaltung des Tiny-House-Konzepts.
Gestaltung
Angesichts der Einsatzbereiche entschieden wir uns für eine Wort-Bild-Marke, deren Bildelement auch eigenständig funktioniert. Da der Projektname nicht direkt auf Immobilien verweist, war es wichtig, diesen Bezug visuell klar im Logo zu verankern.
In der visuellen Gestaltung sollte das Zusammenspiel von Architektur und Design deutlich werden. Klare Formen – insbesondere der Grundriss –, markante Outlines, Linien sowie kräftige Farben und ausdrucksstarke Bilder sorgen für eine konsistente, prägnante Identität.
Als bauliche Grundlage wählten wir ein containerartiges, einstöckiges Tiny House. Diese Form bietet effiziente Raumnutzung, modulare Flexibilität und eignet sich ideal für temporäres Wohnen im urbanen Kontext. Das klare, funktionale Design unterstreicht die Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit des Konzepts.
User Experience und Marketing
Für die Website analysierten wir die zentralen User Journeys und entwickelten darauf basierend eine intuitive Navigation. Mehrere Testphasen stellten sicher, dass die Nutzerführung klar und benutzerfreundlich ist.
Die Seite dient als Informationsplattform: Nutzer:innen können die Tiny Houses kennenlernen und direkt mieten, während Verpächter:innen ihre Flächen unkompliziert anbieten.
Um die Komplexität des Themas zu reduzieren, setzten wir auf ein minimalistisches Design. Kräftige Farben, markante Grafiken und Elemente aus dem Grundriss stärken die Marke und verbinden Architektur und digitale Darstellung.
Da die Prozesse rund um Miete und Verpachtung oft unübersichtlich wirken, entwickelten wir drei geführte Abläufe: für Mietanfragen, für Verpachtungen und für einen Rechner zur unverbindlichen Kostenschätzung. Sie starten jeweils mit einem Überblick und führen Schritt für Schritt durch alle Angaben.
Abgerundet wird das Konzept durch eine gezielte Social-Media-Strategie und Event- sowie Kampagnenideen, die die Tiny Houses sichtbar machen und die Zielgruppen aktiv ansprechen.




